Mehrwertsteueränderung: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn Sie die Änderung der Mehrwehrsteuersätze an einem Client durchführen möchten, ist dies ausnahmsweise möglich:
Wenn Sie die Änderung der Mehrwehrsteuersätze an einem Client durchführen möchten, ist dies ausnahmsweise möglich:


{{Achtung|* Die Änderungen wirken sich auf die gesamte Arbeitsgruppe, nicht nur den Client, aus!  
{{Achtung|Beachten Sie:
* Beenden Sie die Anwendung daher vor der Durchführung auf allen Arbeitsplätzen!  
* Die Änderungen wirken sich auf die gesamte Arbeitsgruppe, nicht nur den Client, aus!  
* Beenden Sie die Anwendung vor der Durchführung auf '''allen''' Arbeitsplätzen!  
* Befolgen Sie alle Schritte der folgenden Anleitung genau!  
* Befolgen Sie alle Schritte der folgenden Anleitung genau!  
* Insbesondere das mehrfache Sichern der Einstellungen in jedem Zwischenschritten ist notwendig!  
* Das mehrfache Sichern der Einstellungen '''in jedem Zwischenschritten''' ist notwendig!  
* Stellen Sie den Anwendungsmodus in jedem Fall wieder zurück auf ''Netzwerkclient''!}}
* Stellen Sie den Anwendungsmodus in jedem Fall wieder zurück auf ''Netzwerkclient''!}}



Version vom 8. Juni 2020, 13:09 Uhr

Die Bundesregierung Deutschland hat eine vorläufige Mehrwertsteuersenkung von Juli bis Dezember 2020 beschlossen. Die Mehrwertsteuersätze sinken in diesem Zeitraum von 19% auf 16% (Voller Satz), bzw. von 7% auf 5% (Halber Satz). Ab dem 1. Januar 2021 ist geplant, die ursprünglichen Sätze wiederherzustellen.

Für die Umsetzung in FAKTURA-X erhalten Sie in diesem Artikel wichtige Informationen.

Vorbereitung

Die notwendigen Vorbereitungen für die Mehrwertsteueränderungen beschränken sich auf die zentrale Änderung der Mehrwertsteuersätze und eine notwendige Kontrolle der Formularausgaben (bei älteren Formularen).

Anwender sollten nach Änderung der Werte die Ausgaben und Berechnungen beobachten, um Probleme zu erkennen.

Die mit der Anpassung der Mehrwertsteuersätze einhergehenden Preissenkungen sollen die Binnenkonjunktur ankurbeln, alternativ kann aber auch die Ertragslage verbessert werden, indem die Senkung der Mehrwertsteuer durch Preisaufschläge ganz oder teilweise kompensiert wird.

Verbraucher stehen in der Regel Preisänderungen kritisch gegenüber. Daher sollte die Mehrwertsteuersenkung zumindest anteilig an den Verbraucher weitergegeben werden.

In den folgenden Abschnitten werden die Vorbereitungen beschrieben.

Laufende Aufträge

Für alle Laufenden Aufträge gilt, dass die Mehrwertsteuersätze durch den Wechsel in den Status RECHNUNG fixiert werden. Das bedeutet, dass Lieferungen, die vor dem Wechsel des Mehrwertsteuersatzes erstellt und danach als Rechnung deklariert werden, dann zum gültigen Mehrwertsteuersatz nach dem Wechsel berechnet werden.

Beispiel:

  • Ein Auftrag wird am 30. Juni 2020 als Lieferung erstellt und hat einen Auftragswert von 65,50 €, mit 19% Mehrwertsteuer entsprechend 77,95 €.
  • Nach der Änderung des Mehrwertsteuersatzes wird der Auftrag am 01. Juli 2020 in den Status Rechnung versetzt. Der Auftragswert beträgt unverändert 65,50 €, mit 16% Mehrwertsteuer nun jedoch 75,98 €.

Um sicherzustellen, dass die korrekten Steuersätze angewendet werden, sollten Sie folgende Vorbereitungen vor der Änderung der Mehrwertsteuersätze durchführen:

  • Führen Sie bei allen Lieferungen, auch bei Barlieferungen, die vor dem 1. Juli 2020 erfolgen, die Rückerfassung durch und setzen Sie die Lieferaufträge dann in den Status Rechnung.
Bei der Anwendung der Steuersätze ist der Zeitpunkt der Lieferung maßgeblich. Eine Lieferung am 30. Juni 2020 muss also auch am 1. Juli 2020 noch zum Steuersatz von 19%/7% abgerechnet werden.
  • Buchen Sie alle Eingangsrechnungen mit dem alten Mehrwertsteuersatz vor der Mehrwertsteueränderung ein.
  • Führen Sie vor der Mehrwertsteueränderung den Monatsabschluss durch und übertragen Sie alle Umsätze und Kosten an DATEV.
Sofern einzelne Aufträge nach der Umstellung doch zum alten Mehrwertsteuersatz abgerechnet werden, kann im Einzelfall wie unter Problemlösung beschrieben verfahren werden.

Preisanpassungen

Sofern (Brutto-)preise angepasst werden sollen, ist dies in der Preisverwaltung des jeweiligen Artikels direkt oder für mehrere Artikel mit dem Preisassistenten möglich.

Zusätzlich wird hier beschrieben, wie man die Kalkulation im Zuge der Mehrwertsteuer bearbeiten kann:

Bruttopreise beibehalten

Wenn Sie die Bruttopreise nach der Mehrwertsteueränderung wie zuvor ausgeben möchten, können Sie die Preisverwaltung nutzen, um die Preise um die Differenz anzuheben.

Führen Sie zunächst die Mehrwertsteueränderung durch!

Filtern Sie für die Bearbeitung alle Artikel mit Warengruppen heraus, die dem halben Mehrwertsteuersatz unterliegen, also "Warengruppe ungleich Süsswaren" oder "Warengruppe ungleich Lebensmittel".

Die Namen der Warengruppen sollten Sie zuvor notieren, da diese individuell verschieden ist. Mehrere Warengruppen können mit "ODER" verknüpft werden (NICHT mit "und")

Führen Sie dann eine Differenzkalkulation mit 2,586207 durch. Die Preise entsprechen dann Brutto dem Wert vor der Mehrwertsteuersenkung.

Führen Sie diese Aktion nach dem Speichern der Daten auch mit den Warengruppen durch, die dem halben Mehrwertsteuersatz unterliegen, also "Warengruppe gleich Süsswaren" oder "Warengruppe gleich Lebensmittel"

Die Bruttopreise können mit dem Faktor 1,904762 für Halbe MwSt. bearbeitet werden

=Bruttopreise glätten

Wenn Sie die Bruttopreise nach der Mehrwertsteueränderung lediglich glätten möchten, können Sie dies in der Preisverwaltung durchführen.

Führen Sie zunächst die Mehrwertsteueränderung durch!

Führen Sie die Glättung gegebenenfalls in mehreren Schritten (0-9 -> 10, 11-19 -> 20, ...) durch.

Unterschiedlichen MwSt. Sätze müssen bei Glättungen nicht beachtet werden.

Formulare

Die Angaben zu Mehrwertsteuersätzen werden in aktuellen Formularen automatisch angepasst. Beim nachträglichen Ausdruck von Belegen aus dem Zeitraum vor der Mehrwertsteueränderung wird der Steuersatz aus dem Auftrag genutzt und sowohl Summen, als auch Deklarationen korrekt ausgegeben.

Sollte dies nicht der Fall sein, sind die Formulare veraltet und können aktualisiert werden. Alternativ kann im Einzelfall wie unter Problemlösung beschrieben verfahren werden.

Mehrwertsteuersätze ändern

Die Mehrwertsteuersätze werden sowohl bei Einzelplatzinstallationen als auch in Netzwerkumgebungen in den Einstellungen, Register Administration geändert. Dies wird hier beschrieben.

Einzelplatz

Bei der Änderung von Mehrwertsteuersätzen auf Einzelarbeitsplätzen sind keine Besonderheiten zu beachten. Sie können die Einstellungen aufrufen, die neuen Sätze eingeben und dann die Änderungen sichern.

Server

Bei der Änderung von Mehrwertsteuersätzen in Netzwerkumgebungen muss beachtet werden, dass die Einstellungen nicht von einem Netzwerkclient durchgeführt werden können. Die Änderungen müssen am Serversystem durchgeführt werden und gelten dann für die gesamte Arbeitsgruppe.

Wenn Sie die Änderung der Mehrwehrsteuersätze an einem Client durchführen möchten, ist dies ausnahmsweise möglich:

Beachten Sie:
  • Die Änderungen wirken sich auf die gesamte Arbeitsgruppe, nicht nur den Client, aus!
  • Beenden Sie die Anwendung vor der Durchführung auf allen Arbeitsplätzen!
  • Befolgen Sie alle Schritte der folgenden Anleitung genau!
  • Das mehrfache Sichern der Einstellungen in jedem Zwischenschritten ist notwendig!
  • Stellen Sie den Anwendungsmodus in jedem Fall wieder zurück auf Netzwerkclient!

So wird's gemacht:

  1. Beenden Sie die Anwendung auf allen Arbeitsplätzen der Arbeitsgruppe, dies gilt auch für Kassensysteme.
  2. Starten Sie die Anwendung nur auf einem Arbeitsplatz.
  3. Rufen Sie das Register Einstellungen in den Einstellungen durch OptionenEinstellungenEinstellungen oder Strg + F12Einstellungen auf.
  4. Die Optionsgruppe "Anwendungsmodus" ist auf "Netzwerkclient" eingestellt. Ändern Sie die Einstellung auf "Einzelplatz".
  5. Sichern Sie die Einstellungen. Durch das Sichern wird die bis dato nicht sichtbare Registerkarte "Administration" an der ersten Stelle der Registerreihe eingeblendet.
  6. Wechseln Sie in das Register "Administration".
  7. Stellen Sie nun in der Optionsgruppe "Währung" die neuen Mehrwertsteuersätze ein.
  8. Sichern Sie die Einstellungen.
  9. Wechseln Sie zurück in das Register Einstellungen.
  10. Ändern Sie die Einstellung der Optionsgruppe "Anwendungsmodus" wieder auf "Netzwerkclient".
  11. Sichern Sie die Einstellungen.

Problemlösung

Die Anwendung ist nicht für kurzfristige Mehrwertsteuersatzänderungen konzipiert worden, da diese bisher nie vorgekommen sind. Die derzeitige Situation (kurzfristige Änderung der Steuersätze befristet bis Ende des Jahres) ist also neu und erfordert daher vom Anwender hohe Aufmerksamkeit und Sorgfalt.

Die zentrale Steuerung der Steuersätze hat den wesentlichen Vorteil, dass eine einzige Änderung sich auf das gesamte System auswirkt. Dies kann aber in der jetzigen Situation zu Nachteilen führen. Daher werden wir alle Funktionen in den nächsten Wochen noch einmal prüfen, auf Probleme hinweisen und bei Bedarf ein kurzfristiges Patch bereitstellen.

Letztendlich sind die Mehrwertsteuersatzänderungen in der Buchhaltung vergleichsweise unproblematisch, da die Änderungen die Mehrwertsteuersätze betreffen und nicht die Zuordnung von Waren zu Steuersätzen.

Alle Waren, die am 30. Juni 2020 mit 7% Mehrwertsteuer beaufschlagt werden, werden ab 1. Juli 2020 mit 16% beaufschlagt, es findet jedoch kein Wechsel von voller auf halbe Mehrwertsteuer statt!

Da die Anwendung intern mit Nettowerten arbeitet, lassen sich die korrekten Mehrwertsteuersätze anhand der Datumsangaben auch später problemlos rekonstruieren.

Dennoch sollten die Hinweise zur Handhabung beachtet werden. Sofern Probleme durch Missachtung dieser Hinweise auftreten, sind Korrekturarbeiten kostenpflichtig!

Buchen nach der Änderung

Um Aufträge nach der Mehrwertsteueranpassung mit dem alten Mehrwertsteuersatz zu buchen, ist es notwendig, zuvor den Mehrwertsteuersatz erneut umzustellen. Dies wird im Abschnitt Mehrwertsteuersätze ändern in diesem Artikel beschrieben.

Sammeln Sie die Buchungen zunächst und beschränken Sie die Umsetzung so auf möglichst wenige Aktionen

Da Belege oftmals zeitversetzt gebucht werden, muss vor jeder Buchung die Angabe des Mehrwertsteuersatzes auf dem Beleg geprüft werden.

Sofern der Beleg mit den alten Sätzen ausgewiesen wird, muss der Mehrwertsteuersatz vor der Buchung geändert werden.

Nach der Buchung muss der aktuelle Mehrwertsteuersatz wiederhergestellt werden

Drucken nach der Änderung

Sofern beim Ausdruck eines Beleges, der vor der Mehrwertsteueranpassung erstellt wurde und nach der Anpassung gedruckt werden soll, der neue Mehrwertsteuersatz anstatt des alten als Steuersatz angegeben wird, ist es notwendig, zuvor den Mehrwertsteuersatz erneut umzustellen. Dies wird im Abschnitt Mehrwertsteuersätze ändern in diesem Artikel beschrieben.

Nach dem Druck muss der aktuelle Mehrwertsteuersatz wiederhergestellt werden