Netzwerktechnik: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''LAN''' ('''L'''ocal '''A'''rea '''N'''etwork): Lokales Netzwerk
* '''LAN''' ('''L'''ocal '''A'''rea '''N'''etwork): Lokales Netzwerk
* '''WAN''' ('''W''' ide '''A'''rea '''N'''etwork): Internet
* '''WAN''' ('''W'''ide '''A'''rea '''N'''etwork): Internet
* '''IP''' ('''I'''nterne '''P'''rotocol): Adresse eines Computers in einem TCP/IP-Netzwerk
* '''IP''' ('''I'''nternet '''P'''rotocol): Adresse eines Computers in einem TCP/IP-Netzwerk
* '''DHCP'''('''D'''ynamic '''H'''ost '''C'''onfiguration '''P'''rotocol): Automatiche Vergabe von IP-Adressen
* '''DHCP''' ('''D'''ynamic '''H'''ost '''C'''onfiguration '''P'''rotocol): Automatische Vergabe von IP-Adressen
* '''CatX'''('''Cat'''egory X): Standard für Netzwerkkabel, je höher die Kategorie ("X"), desto mehr Daten können sicher übertragen werden. Standard ist CAT 7a
* '''Cat X''' ('''Cat'''egory X): Standard für Netzwerkkabel, je höher die Kategorie "X", desto mehr Daten können sicher übertragen werden. Kabel sollten mindestens nach CAT 7a zertifiziert sein.
 


==Grundsätzliches==
==Grundsätzliches==

Aktuelle Version vom 22. September 2025, 13:26 Uhr

In diesem Artikel werden Anforderungen an die Netzwerktechnik einer lokalen Arbeitsgruppe und mögliche Probleme, sowie deren Lösungen beschrieben.

Infrastruktur

Die Netzwerkstruktur in einer lokalen Arbeitsgruppe folgt dem Prinzip "So einfach, wie möglich" und "so leistungsfähig, wie möglich". Da die Anforderungen den aktuellen Standards entsprechen und keine hohen Investitionen erfordert, sollte eine Infrastruktur immer auf dem aktuellen Stand der Technik ausgestattet und betrieben werden.

Begriffe

  • LAN (Local Area Network): Lokales Netzwerk
  • WAN (Wide Area Network): Internet
  • IP (Internet Protocol): Adresse eines Computers in einem TCP/IP-Netzwerk
  • DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol): Automatische Vergabe von IP-Adressen
  • Cat X (Category X): Standard für Netzwerkkabel, je höher die Kategorie "X", desto mehr Daten können sicher übertragen werden. Kabel sollten mindestens nach CAT 7a zertifiziert sein.

Grundsätzliches

In diesem Abschnitt werden grundlegende Anforderungen behandelt.

Dezidierter Switch

Zusätzlich zum Router sollte immer ein Switch eingesetzt werden, damit die Netzwerkverbindungen auch im Falle eines Neustarts des Routers (Nach Internet oder Telefonstörungen) aktiv bleiben können.

Netzwerkleistung

Es muss sichergestellt werden, dass die Netzwerkverkabelung ausreichend leistungsfähig ist. Das bedeutet bei kleineren Netzwerken mindestens 1-GBit-LAN, bei größeren Netzwerken empfiehlt sich ein 2,5/5/10-GBit-LAN, zumindest für die Verbindung zwischen Switch und Server.

Bis auf dezidierte Ausnahmen wird immer eine kabelbasierte Infrastruktur vorausgesetzt

DHCP

Es muss sichergestellt werden, dass in DHCP-Netzwerken nur ein DHCP-Server aktiv ist und dieser einen eingeschränkten DHCP-Bereich verwendet. Die IP-Adressvergabe muss im dafür vorgesehenen Adressbereich 192.168.x.x erfolgen. Vom DHCP-Bereich ausgenommen sind Broadcast Adressen und niedrige IP-Bereiche, damit diese für Server und Netzwerkdrucker reserviert werden können.

Switch- oder Routerkaskaden ohne dafür dezidierte Uplink-fähige Geräte sind nicht erlaubt

Drucker

Es sollten kabelbasierte Netzwerkdrucker eingesetzt werden und über eine IP-Adressen angesteuert werden. Dazu sind reservierte, nicht DHCP-basierte Adressen zu verwenden.

WSD-basierte Anschlüsse sollten nicht verwendet werden

Datensicherung

Die Datensicherung sollte am Hauptcomputer oder Server eingerichtet werden. Die Datensicherung muss täglich erfolgen.

RAID-Systeme sind keine Datensicherung

Am Hauptrechner kann die Sicherung durch die Anwendung durchgeführt werden, alternativ ist eine Datensicherung mit anderen Werkzeugen möglich.

Es kann auch das kostenfreie UNIT-X Backup verwendet werden

Abweichungen von der Spezifikation

Die hier beschrieben Vorgaben bilden den Herstellerstandard ab, der mit aktuellen, korrekt konfigurierten Computersystemen, die alleinige Referenz und Vorbedingung für die Gewährleistung eines reibungslosen Betriebs der Anwendung darstellt.

Abweichungen vom beschriebenen Standard führen zur Einschränkung oder zum Verlust der Gewährleistungsansprüche bei Problemen während des Betriebs und einer Beweispflichtumkehr zu Lasten des Anwenders

Typische Probleme bei Abweichungen

  • Abweichende Strukturbasis wie Virtualisierung oder Terminalsysteme
  • Ungeeignete Hardware
  • Ungeeignete Netzwerktechnik
  • Abweichende Konfiguration der Netzwerktechnik
  • Ungeeignete Betriebssysteme
  • Abweichende Konfiguration des Betriebssystems
Die erforderlichen Standards werden in den folgenden Abschnitten beschrieben

Büro

Das folgende Schema veranschaulicht die Struktur für eine kleinere Arbeitsgruppe für 1 - 3 Arbeitsplätze:

  • Diese Struktur sollte für maximal drei Arbeitsplätze verwendet werden.
  • Einzelarbeitsplätze können bei ausreichender Leistung auch über w-LAN betrieben werden.
  • Arbeitsplätze können sowohl Büro- als auch Kassen sein.
  • Der Hauptcomputer sollte der leistungsfähigste Computer sein.

Die Struktur wird auch als "Master-Slave" bezeichnet und nutzt einen Computer als Hauptcomputer (= "Master"), auf die gesamte Anwendung gespeichert ist. Angeschlossene Computer sind als Clients (= Slaves) ausgeführt. Diese Computer können nur auf das System zugreifen, wenn der Hauptcomputer aktiv ist. Datensicherung und eventuelle Remotedienste sind auf dem Hauptcomputer eingerichtet.

Kasse

Das folgende Schema veranschaulicht die Struktur für eine kleinere Arbeitsgruppe für 1 - 3 Arbeitsplätze:

  • Bei nicht ausreichender Netzwerkleistung muss in gemischten Systemen die Kasse als Hauptcomputer eingerichtet werden.
  • Kartenterminals können bei ausreichender Leistung auch über w-LAN betrieben werden.
  • Bei mehreren Kassen kann auch ein netzwerkfähiger Bondrucker eingesetzt werden.
  • Es ist eine USV für jede Kasse vorzusehen.
Es gelten ansonsten die Vorgaben für das Büro

Gesamtsystem

Das folgende Schema veranschaulicht die Struktur für eine kleinere Arbeitsgruppe ab 3 Arbeitsplätzen:

  • Arbeitsgruppenserver müssen mit einem Serverbetriebssystem ausgestattet werden (Windows Server).
  • Es ist eine USV für den Server vorzusehen.
Es gelten ansonsten die Vorgaben für Büro und Kasse

Mehrere Standorte

Um mehrere Standorte zu vernetzen kann zwischen Abholmärkten und Zentrale synchronisiert werden. Dazu kann ein FTP oder ein Cloudspeicher verwendet werden.

Online-Speichersysteme müssen vor Zugriff geschützt werden und innerhalb der EU angesiedelt sein.

Remote Desktop

Es ist möglich, Büroarbeitsplätze mit Remote Desktop zu nutzen.

Der Remote Desktop wird hier beschrieben.

Mobilgeräte

Um Mobilgeräte außerhalb der lokalen Arbeitsgruppe zu synchronisieren, kann ein FTP oder ein Cloudspeicher verwendet werden.

Online-Speichersysteme müssen vor Zugriff geschützt werden und innerhalb der EU angesiedelt sein.

Cloud

Die Anwendung kann auch in der Azure-Cloud betrieben werden. Es wird jedoch empfohlen, einen lokalen Arbeitsgruppenserver zu verwenden. Sofern jedoch eine externe Cloud gewünscht wird, sprechen Sie den Hersteller für eine Projektierung an.

Problemlösungen

Im Folgenden werden typische Probleme und mögliche Problemlösungen aufgeführt.

Netzwerklaufwerke

Problem: Nach dem Start des Betriebssystems sind die Netzwerklaufwerke nicht sofort verfügbar und FAKTURA-X kann erst nach einiger Zeit gestartet werden.
Lösung: Sie können das schnellere Verbinden von Netzwerklaufwerken unter Windows erzwingen, indem Sie die entsprechende Gruppenrichtlinie ändern:

  1. Drücken Sie <Windows>+<R> und geben Sie "gpedit.msc" ein.
  2. Navigieren Sie zu "Computerkonfiguration|Administrative Vorlagen|System|Anmelden".
  3. Aktivieren Sie die Option "Beim Neustart des Computers und bei der Anmeldung immer auf das Netzwerk warten".

Nach einem Neustart sollte das Problem behoben sein.

Der Gruppenrichtlinien-Editor von Microsoft-Windows steht ab Windows 10 normalerweise nur noch in den Versionen Pro oder Enterprise zur Verfügung. Daher kann bei Eingabe von "gpedit.msc" in die Ausführen-Funktion von Windows 10 Home eine Fehlermeldung erscheinen, dass der Befehl nicht gefunden wurde. Dieser kann jedoch auch bei Windows 10 Home nachinstalliert werden, sodass der Gruppenrichtlinien-Editor auch dort zur Verfügung steht.